26.08.16

6. Mein Leben als Gastschwester / Entscheidungschaos

HEJ!

Nachdem sich neulich sogar schon mein lieber Opa beschwert hat, dass auf meinem Blog ja schon lange nichts mehr veröffentlicht wurde ( an dieser Stelle: Hallo Opa, ich hoffe, du bist jetzt zufrieden! :), hab ich all meine nicht so wirklich vorhandene Ferienmotivation zusammengepackt, um euch mal wieder zu updaten!
Also... Fangen wir mal ganz von vorne an. So Ende Juni/ Anfang Juli hat sich meine Familie ziemlich spontan dazu entschlossen, einen mexikanischen Austauschschüler  für einen Monat in unserer Familie aufzunehmen. Nachdem wir einige Gespräche mit den Organisatoren des Austausches geführt haben, alle formalen Dinge abgeklärt haben ( er hätte fast nicht mit in die Schule kommen dürfen !!! ) und ein paar mails mit seiner Familie hin- und hergeschrieben haben, war es dann am 15. Juli auch schon so weit und wir haben Fernando endlich von einer Jugendherberge in unserer Nähe abgeholt. Die Chemie hat von anfang an gestimmt und er hat sich echt in unsere Familie integriert und sich auch mit Oma, Opa, meinem Cousin... super verstanden. Anderthalb Wochen ist er dann noch mit meinem Bruder und mir in die Schule gegangen, bis es dann endlich auch für uns Sommerferien gab. Wir waren in Schwimmbädern und einem Vergnügungspark, er hat Familienfeste und  Geburtstage von Freunden mitgefeiert, wir waren in Frankreich, bei meinen Großeltern, haben aber auch einfach mal zu Hause auf dem Sofa fotos angeschaut oder geredet. Insgesamt hatten wir echt eine wunderschöne Zeit zusammen und ich glaube Fernando kann wirklich sagen, dass er jetzt eine deutsche Familie hat.  Der Abschied war dann natürlich um so schwerer ( ich glaube ich hab noch nie so viel geweint), vorallem da Mexiko jetzt ja nicht gerade um die Ecke liegt. Seine Familie habe ich inzwischen auch per facetime und telefon kennengelernt und wir wurden alle (auch mit oma und opa und jeder der mag) nach Mexiko eingeladen. Fernando geht in Mexiko auf eine deutsche Privatschule, die auch einen Austausch für deutsche Jugendliche anbieten. Das heißt, ich könnte auch ein halbes Jahr nach Mexiko gehen und müsste nicht einmal das (unglaublich teure) Schulgeld zahlen. Kurz nachdem Fernando weg war und ich ihn so vermisst hab, war ich dann in einem echten Enscheidungschaos: Soll ich bei meinem Plan bleiben und in mein geliebtes Skandinavien gehen oder soll ich alles hinschmeißen ( meinen Blog in ,,Tortillas und Fernweh´´ umbennen :D ) und ein halbes Jahr mit Fernando in Mexiko verbringen? Seitdem sind aber schon fast 3 Wochen vergangen und inzwischen bin ich doch wieder bei meinem alten Plan. Ich möchte Fernando zwar AUF JEDEN FALL wiedersehen und auch mal sehen, wie er lebt und so, aber von Skandinavien träume ich eben einfach schon so lange und auch dort werde ich sicher tolle Leute kennenlernen.
Was ich euch zum Schluss noch mitgeben möchte: Wann  immer ihr die Chance habt, Gastschüler aufzunehmen, macht es! Ihr müsst kein besonderes Programm vorbereiten, es reicht auch, wenn ihr sie einfach in euren Freundeskreis integriert und ihnen euer ganz normales Leben zeigt. Es ist immer eine wertvolle Erfahrung und wer weiß, vielleicht habt auch ihr danach Geschwister, auf einem anderen Kontinent dazugewonnen!

Adios Amigos y hasta pronto,
Maria (so hat er mich immer genannt...)